Montag, 14. Oktober 2024
Früh morgens brachen wir alle von zu Hause auf, um uns auf den Weg nach Cambrai zu machen. Wir waren alle voller Vorfreude und hatten hohe Erwartungen, an die Schätze, die uns während dieser Woche erwarteten. Klar war, wir würden Josef Engling besser kennenlernen und während unserer Reise seinen Spuren folgen. So fuhren wir in Bussen, von super Fahrern gefahren, los. Und bereits unterwegs konnten wir in einer Gruppenstunde viel über Josef Englings Lebenshintergrund erfahren. Und auch von seinem grössten Ziel, dem Ziel Heilig zu werden, welches er auch während des Krieg Alltags treu weiterverfolgte. Als wir am Abend in Cambrai ankamen, wurden wir sofort herzlichst von den Schwestern empfangen. Und wir konnten ein warmes Znacht geniessen. Anschliessend gab es einen Impuls über Josef Englings Erlebnis in Remonville. Nachdem er eine Niederlage in seinem Bestreben zur Heiligkeit erlebte, erkannte er, dass er nicht aus eigener Kraft Heilig werden kann. So wollte er nun an seinen Schwächen arbeiten und nicht an ihnen hängen bleiben. Dieser Neuanfang in seiner Denkweise betrifft uns alle auch heute noch. Es zeigt, dass auch die Heiligen Schwächen haben. Genau wie sie müssen auch wir stets an ihnen arbeiten. Der ganze Tag wurde mit einem Abendgebet mit der Übergabe des Schutzmanteltuchs im Heiligtum abgerundet. Vor dem Zubettgehen hatten wir ausserdem noch die Möglichkeit die Heilige Messe zu besuchen.
Dienstag, 15. Oktober 2024
Nach dem Frühstück ging es für uns in die Stadt Cambrai. Während dem Spiel, in dem wir versuchten Mister-X zu fassen, entdeckten wir die Stadt. Und sahen viele schöne Plätze und Orte. Wieder zurück, kamen wir in den Genuss der Heiligen Messe. Am Nachmittag folgten wir weiter den Spuren von Josef Engling. Wir brachen zu einer Pilgerfahrt auf und besuchten Orte, an denen er auch war. Zuerst fuhren wir nach Calonne sur la Lys. Dort hat Josef Engling aus Liebe heraus, Maria sein Leben für Schönstatt angeboten. Unglaublich berührt, beeindruckt und fasziniert fuhren wir weiter. Unser nächster Halt war in Achevilles. Dort machten wir uns auf die Suche nach den Überresten eines Bunkers, in dem Josef Engling zeitweise lebte. Wir wurden fündig und erfuhren über sein Leben zu dieser Zeit. Der Bunker war eine schwere Zeit für ihn, er wurde von seinen Kameraden mehrmals enttäuscht. Doch liess er seinen Ärger nicht an ihnen aus, sondern schenkte all das Maria ins Gnadenkapital. Zum Schluss unserer Pilgerreise besuchten wir eine Kriegsgräberstätte in Neuville-St.Vaast. Dort liegen fast 45'000 gestorbene Soldaten begraben. Das Besuchen der Gräber war sehr eindrucksvoll und erinnerte uns einmal mehr an die Schrecken des Krieges. All diese Eindrücke mussten wir erst einmal sich setzen lassen. So liessen wir den Abend, nach dem feinen Znacht, mit einem Gruppenspiel ausklingen.
Mittwoch, 16. Oktober 2024
In der Früh hatten wir zuerst einen Impuls, in dem wir uns bereits mit dem Todesweg beziehungsweise dem letzten Tag in Josef Englings Leben beschäftigten. Danach brachen wir auf um seinen Todesweg (Weg ins Himmelreich) zu gehen. Wir starteten auf dem Friedhof, wo er sich noch Kartoffeln kochte, bevor er ins Vorkommando gerufen wurde. Ihm war bereits bewusst, dass er an jenem Tag, dem 4. Oktober 1918 sterben würde. So gab er auch einem Kameraden die Adresse Pater Kentenichs, damit er ihm seinen Tod melden würde. Der Weg verlief über mehrere Stationen bis an die Kreuzung, die Josefs Gruppe damals umging und durch ein Feld weiterging. Wir gingen ebenfalls ins Feld, bis an die Stelle, wo er verstarb. Die Stelle, wo er wie ein Weizenkorn für Schönstatt zur Erde fiel, und seither reiche Ernte bringt. Als wir von dem Weg wieder zurückkamen hatten wir Anbetung. Und anschliessend bedankten wir uns bei den Schwestern für ihre Gastfreundschaft mit einem Helfereinsatz, bei dem wir Äpfel rüsteten, Nüsse knackten, Karten falteten, Laub rechen und viel mehr machten. Nach dem Abendessen war wohl der Höhepunkt der ganzen Woche. Fünf von uns schlossen neu das Liebesbündnis mit Maria. Und wir durften alle bei der wunderschönen Feier dabei sein. Die freudige Stimmung begleitete uns noch den ganzen Abend bis ins Bett.
Donnerstag, 17. Oktober 2024
Nach unserer letzten Nacht in Cambrai hiess es für uns putzen und packen. Danach fuhren wir weiter nach Étretat. Als wir dort angekommen waren, machten wir uns sofort auf in Richtung Meer. An den Klippen machten wir Rast und genossen unser Picknick. Wir hatten eine herrliche Aussicht über das Meer, die Küste und den Himmel. Schlussendlich kamen wir auch noch zum Meer, wo wir die schon langsam abendlich werdende Stimmung genossen. Einige waren sogar im Meer schwimmen. Ebenfalls am Strand kamen wir in den Genuss der Heiligen Messe, zwischen tosenden Wellen und steilabfallenden Klippen. Es war staunenswert schön. Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwand, gingen wir in ein lokales Restaurant. Dort probierten wir französische Spezialitäten und liessen den Abend ausklingen. Die Nacht konnten wir in einem schönen Raum, auf einem Bauernhof in der Nähe, auf unseren Mätteli verbringen.
Freitag, 18. Oktober 2024
Pünktlich zum ersten Hahnenkrähen erwachten wir ziemlich erholt und mit wunderschöner Aussicht aufs Meer auf. Nach dem Frühstück machten wir uns auf in Richtung Meer. Und kamen am 110 Jahrjubiläum des Liebesbündnisses in den Genuss der Messe am Rande der Klippen. Anschliessend hatten wir noch Zeit das Städtchen eigenhändig zu erkunden. Nach dem leckeren Picknick am Meer ging es für uns in den Bussen weiter nach Lisieux zur Heiligen Thérèse. Vor dem Essen hatten wir Zeit uns dort etwas umzusehen oder aber auch uns in unserer Pilgerunterkunft zu entspannen. Nach dem Abendessen erprobten wir unsere praktischen Lagerfähigkeiten mit einer ganz speziellen Challenge…
Samstag, 19. Oktober 2024
Um mehr über die kleine Thérèse zu erfahren, starteten wir mit einem Film über ihr Leben in den Tag. Anschliessend hatten wir eine Führung und so die Möglichkeit das Haus zu besuchen, in dem sie 11 Jahre ihres Lebens verbrachte, vor dem Eintritt ins Kloster. Wir erfuhren viel über ihre Kindheit, ihr Leben und auch über ihre Eltern, die als erstes Ehepaar heiliggesprochen wurden. Danach schauten wir uns auch noch die Kirche St. Pierre an. Zum Mittag verpflegten wir uns individuell in den verschiedensten Ecken der Stadt. Anschliessend schauten wir uns die Basilika der Heiligen Thérèse an. Die Basilika wurde nach ihrem Tod in Gedenken an sie erbaut. Dank einer Führung konnten wir auf den Dom steigen und sahen so von oben in die Basilika hinein. Die Basilika ist wirklich sehr schön gestaltet und so riesig. Man konnte gar nicht alles erfassen. Am Nachmittag besuchten wir die Heilige Messe in der Krypta der Basilika in Französisch. Obwohl wir nicht alles verstanden, fanden wir es doch alle schön, eine lokale öffentliche Messe besucht zu haben. Danach hatten wir Zeit für uns, wir konnten die Stadt weiter anschauen, in der Basilika verbleiben oder in unserer Unterkunft entspannen. Nach dem Abendessen sassen wir noch beisammen und liessen die ganze Woche Revue passieren. Und liessen die ganze Reise bei gemütlichem Beisammensein mit Spielen und Diskussionen ausklingen.
Sonntag, 20. Oktober 2024
Ganz, ganz früh brachen wir unseren Rückweg in die Schweiz an. Dank unserem super Fahrerteam konnten wir alle in den Bussen sorglos noch weiterschlafen. Während der Fahrt, hatten wir nochmals die Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen und uns austauschen, bevor es für uns alle wieder zurück in den Alltag geht. Wir bekamen auch noch ein Abzeichen für unser Schutzmanteltuch. Gegen Abend kamen wir in Winterthur an. Obwohl die Fahrt zurück sehr lange war, war sie doch viel zu schnell vorbei und es hiess nun Abschied nehmen. Die ganze Reise war für uns alle sehr bereichernd und wir konnten in der Gemeinschaft alle wieder richtig auftanken. Voller neuen Erkenntnissen, Erlebnissen, Erfahrungen, Eindrücken und Vorsätzen geht es für uns nun zurück in den Alltag. Die Reise wird uns noch lange begleiten und wir freuen uns schon auf ein nächstes Abenteuer mit der MJF.
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